Dieses Blog durchsuchen

Dienstag, 4. Juni 2019

Brot aus dem Holzbackofen

Bäckerin Elisabeth Fischer zeigte den Teilnehmern eines Kurses in Furth im Wald, wie ein Roggensauerteigbrot gemacht wird. 
 
Unter blühenden Kastanienbäumen steht das 1982 renovierte Brotbackhaus der Hammerschmiede. Bei Sonnenschein und einer milden Sommerbrise trafen sich zwölf Mitglieder des Heimat- und Volkstrachtenvereins zum Brotbackkurs mit Bäckerin Elisabeth Fischer. Vorsitzende Beate Stoiber begrüßte die Schar bei einem Umtrunk.
Währenddessen bekam man sogleich das Backhaus mit seinem Ofen erklärt. Josef Bauer hatte schon alles nach Geheiß vorbereitet. Er hatte etwa 25 Kilogramm mit der Zugwaage abgewogenes Mischholz längs und quer in den Ofen geschichtet. Sobald das entzündet würde, habe es nach kurzer Zeit etwa 500 Grad, hieß es. Als erstes sollten darin Flammkuchen gebacken werden. Vorher aber musste der Teig für das Sauerteigbrot zum Gehen in den Körben sein. Also ging man an die Arbeit. Gut strukturiert und organisiert ging Bäckerin Elisabeth Fischer vor.

Nasser Fichtenzweigbesen

In der Stube stellte sich jeder Teilnehmer hinter seinen Arbeitsplatz. Als erstes rührte jeder ein Hefedämpferl an mit gebröselter Hefe, Zucker und handwarmem Wasser. Dann wurde Mehl abgewogen, Salz und Brotgewürz kamen hinzu. Schon schüttete Fischer die genau abgewogene Sauerteigmenge in die Trockenmasse, und Hefedämpferl und lauwarmes Wasser kamen dazu. Jetzt knetete jeder diesen weichen Teig, der die Konsistenz eines festeren Rührteiges hatte. 
 Für ein 750-Gramm-Roggensauerteigbrot mit kräftiger Kruste, saftiger Krumme und fein säuerlichem Aroma braucht es: getrocknetes, gemahlenes und geröstetes Altbrot. Brühstück wird es genannt und am Vortag mit kochendem Wasser übergossen. 90 Gramm von diesem fertigen Brühstück wird in den Teig getan. Dann braucht es 280 Gramm Vollsauerteig. Die Teilnehmer bekamen ein Skript zur Herstellung desselben und auch einen fertigen Sauerteig mit nach Hause. Der Hauptteig enthält den Vollsauerteig, das Brühstück, 230 Gramm Roggenmehl Typ 997, 100 Gramm Weizenmehl Typ 550, zehn Gramm Salz, 15 Gramm Hefe, einen Teelöffel Zucker, acht Gramm Brotgewürz und 150 Milliliter warmes Wasser (28 Grad). 
 Dann verteilte die Bäckerin Pizzableche, Schmand mit Frischkäse, Lauch, Speck und geriebenen Käse für einen Flammkuchen. Draußen wurde der Ofen entzündet und hatte nach kurzer Zeit die erwünschte Hitze. Bauer platzierte die Flammkuchen in den Ofen. Nach kurzer Zeit waren sie knusprig gebacken und dienten als köstlicher Mittagsschmaus. Dann räumte Bauer die zur Holzkohle gewordene Glut heraus und wischte mit einem nassen Fichtenzweigbesen den Ofenraum aus bis die Temperatur auf etwa 300 Grad gesunken war. Mit einem Pointer überprüfte Fischer die korrekte Hitze. Bauer schoss die etwa 40 Laibe hinein und schloss den Schieber und die Tür. 

Einen Zopf flechten

Während des Backvorgangs verteilte Fischer einen vorbereiteten süßen Hefeteig und zeigte, wie ein vierstrangiger Zopf geflochten wird. Alle mühten sich damit ab, denn so leicht ging das nicht. Man legt erstmal aus vier Strängen ein Kreuz. Dann wird der obere nach unten gelegt, und der untere nach oben. Der rechte Strang wird nach links gelegt, und der linke nach rechts. Dann wird von vorne alles wiederholt, bis der Zopf fertig ist. Keine leichte Übung. Richtig schön waren die von Profibäckerin Fischer. Aber sie zeigte mit viel Geduld den Vorgang, bis jeder einen ebensolchen Zopf vor sich liegen hatte. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen